Im letzten Teil hatte sich Thysamithan tapfer der grausamen Installationsroutine des finsteren Oculus Rift (Was denn? IST doch schwarz das Ding, oder nicht?) entgegengestellt.
Doch Oculus Rift ist noch nicht am Ende, denn jetzt schickt Oculus Rift seine Spiele und Software, um Thysamithan ein für alle mal zu brechen.
Lest wie es weitergeht und kauft bloss die dazugehörigen Actionfiguren!
Pimmel.
Damit habt ihr nicht gerechnet!
Nun bin ich also in diesem Oculus Home und fange zum erstem Mal seit Ankommen und Auspacken des Pakets an ein gutes Gefühl zu bekommen und fange an, nachdem ich mich einige Zeit umgesehen und mit dem Laserpointer des Oculus Touch herumgespielt habe, nach Spielen zu browsen.
. . . . Nach knapp 35 Minuten beende ich Oculus Home und habe nichts installiert.
Warum?
Nun, mir ist schlecht geworden.
Nicht vom Headset oder der Motionsickness, da gibt es beim Oculus Home keine Probleme, sondern die Preise, die für die Spiele verlangt werden, waren, wenn man Steam kennt, so abturnend wie eine…. so wie…
Na was euch halt so abturned, ist ja bei jedem anders.
Der eine ist abgeturned, wenn das Mädel Toast isst und der andere von echten Brüsten.
Wie das halt so ist.
Zurück zu Oculus Home.
Die Preise waren pervers, insbesondere bei vielen Spielen, die es auch als Nicht-VR Version gab und ich daher die Steam und Humble Preise kannte.
Die günstigen Spiele waren allesamt Thematisch eher uninteressante und zu lang geratene Techdemos oder ‘Erlebnisprogramme’ (Demolition Man irgendwer?), von denen einige ehrlich gesagt recht interessant klangen, aber nicht 25 Euro aufwärts interessant.
Dann gab es noch eine kärgliche kostenlose Sektion, in der die meisten Sachen entweder irgendwelche Lounges, Multiplayerballereien mit massiven, notwendigen In-Game Einkäufen waren oder ‘Naturerlebnisse’.
‘Naturerlebnisse’…
OK! OK, OK ….. ok, im Weltraum rumzuschweben ist wirklich nicht nasenrümpfwürdig und ziemlich cool, aber man realisiert, dass nach einer halben Stunde im Weltraum und um ISS und um Spaceshuttles rumschweben irgendwie langweilig wird.
Aber! Aber….. ‘Naturerlebnis’ ‘Wald im Herbst’… hhhhmmmmm
Ich weiss ja nicht, ob ihr in den Tropen oder einer Wüste oder Küste lebt, aber ich brauche nur 300 Meter bis zum Wald. So in echt und sowas.
Also sollte man es mir nicht allzu übel nehmen können, dass ich nicht aaallllzuuuweggehauen war von der Erfahrung, weil echter Wald ist irgendwie echter.
Hatte ich schon erwähnt, dass die Kabel die ganze Zeit immer mal wieder gestört haben und das Headset selbst nach einer knappen dreiviertel Stunde immer noch deutlich präsent zu fühlen ist und die Immersion dadurch massiv stört?
Es ist nicht unbequem oder drückt irgendwo oder sowas, es ist recht komfortabel.
Aber ES IST IMMER DA! und das nervt jenseits aller Grenzen.
Es ist nicht so wie bei Tastatur\Maus oder einem Controller, wo diese Dinge irgendwann plötzlich verschwinden und im Kopf nicht mehr da sind, wenn man ein Spiel spielt, welches einen richtig tief reinzieht.
VR zieht einen selbst mit Banalitäten noch drei mal tiefer und stärker rein und leider machen sich genau dadurch kleine Störungen auch drei mal heftiger bemerkbar und reissen einen Kopfmässig aus der Erfahrung.
Die Kabel sind kleine Störungen… Naja, solange bis man irgendwas runterfallen hört, dann ists eine Grosse geworden, aber das Headset selbst ist eine grosse.
Gefühlt müsst ihr euch das so Vorstellen, ihr spielt Herzblutspiel eurer Wahl zum ersten Mal, Sound über Qualitäts Soundkarte\Hi-Fi Anlagen-Combo auf einem ausreichend grossen 4k 120\144 FPS Monitor mit maximalen Grafikoptionen in bester Laune.
Und gerade als ihr richtig reingezogen werdet, taucht ein behindertes Gespenst auf und fuchtelt ununterbrochen mit seinen durchsichtigen Händen vor eurem Gesicht herum und brabbelt dabei ununterbrochen:
‘PenispenisPENISsinepSinep PEniSpEnISPeeennniiiiiissss PINNESpennispööönyyysssPenissos PENOLIO…..’
Die Hände sind der Screendoor-Effekt, den man immer irgendwie wahrnimmt und das Gebrabbel ist das Headset selbst, das man nie wirklich ausblenden kann.
Ist dann alles Müll in Sachen VR?
Müll kann man per se nicht sagen, das eigentliche Erlebnis ist orgasmisch, nur nutzt es sich auch durch den Gewöhnungseffekt auch genauso schnell ab und dann fallen die nervenden Aspekte um so aggressiver ins Gewicht.
Wenn ich Monitor\Maus\Tastatur\Controller Spiele, gibt es keine nervenden Aspekte und solange VR das nicht gravierend in den Griff kriegt, neben zwei weiteren Sachen, Kabel und Eingeschränkte Spiele und natürlich die Preise, solange wird VR nichts weiter als eine überteuerte Gimmickspielerei bleiben, die nach und nach auch recht schnell wieder verschwinden wird.
Tot ist VR ja ohnehin schon, ansonsten wäre der Oculus Store nicht nach zwei Jahren immer noch so leer und schwachbrüstig.
Und wer berichtet denn noch grossartig über VR?
Wer entwickelt noch gross für VR?
Warum ist Oculus nächstes Rift ein Mobile-Ableger, welches kein Smartphone benötigt?
Also gut. Ich mache den ganzen Kram aus und stelle fest, dass ich die Sensoren wieder abbauen muss, so wie ich sie aufgrund des nörgelnden Rifts hinstellen musste, um nicht ständig über Kabel klettern zu müssen.
Meine Bude ist halt klein.
Das bedeutet aber auch, dass ich die Sensoren jedesmal neu Aufstellen und einrichten muss, wenn ich etwas mit dem Rift spielen will.
Jedes einzelne mal.
Nein, das ist mir nicht bequem genug und mehr als ein Schritt zurück selbst von einer Konsole wie das NES.
Genauso wie es mir auf den Sack geht, dass es viele Spiele erforderlich machen, dass man steht, da viele Spiele Bewegungen des ganzen Körpers bis hinunter auf den Boden vorsehen.
Wenn man mal Bock auf sowas hat, richtig geil, aber in den meisten Fällen will ich beim Spielen bequem sitzen.
Da wo es bequem und kuschelig ist.
An MEINEM Platz.
Und nicht auf irgendeinem Stuhl mitten im Raum, für den ich auch noch jedesmal Fläche freimachen muss.
Warum hat man die Sensoren nicht im Headset verbaut und erfasst alle Bewegungen durch Abtasten der Raumgeometrie und der Hände, die eh immer vor einem sind…
Zuletzt wäre da die Tatsache, dass die Spiele zu eingeschränkt sind und das ist der Motionsickness zu verdanken, die immer noch eine extrem grosse Rolle spielt und dazu geführt hat, dass die meisten Spiele welche sind, in denen man auf einer fixen Stelle steht und ein bisschen rumhampeln darf, vielleicht mal ein, zwei Schritte nach links, rechts, vor oder zurück, wenn man dabei schon nicht das halbe Zimmer abreisst.
Und in Sachen Spiele kann man halt nur sooo viele Variationen machen, in denen man auf einer starren Position steht.
Die meisten Spiele sind: “Um dich herum passieren viele, viele Sachen! Schiess auf die Sachen.”
Nach dem zehnten mal nutzt es sich ab, weil man mehr will.
Man will herumrennen, frei sein, sich alles ungezwungen ansehen können, erforschen, erfahren!
Stattdessen ist man zwar mittendrin, darf aber von seiner festgelegten Position aus nur ankucken (oder abknallen), aber nicht anfassen.
Man hat den Eindruck eines unsichtbaren Gefängnisses oder eines Glaskastens.
Und das war nicht, was ich von VR wollte.
Und so ist das Rift bei mir langsam und kläglich nach und nach recht schnell abgestorben, denn am Ende des Tages sind die Erfahrungen zu mondän, die Spielepreise viel zu hoch, die Software und die Accountbindung für den Arsch, die Anwendung zu umständlich und ungelegen und die Spieleerfahrungen sperren einen eher ein als einen IN die Spielewelt zu lassen, und die Spiele, die es zulassen, bringen einen zum Kotzen.
Einfach zum Kotzen!
(Gehts um Speien oder Brechen, einfach mit dem Fachmann sprechen…)
Bis zum nächsten Post, was immer mir da wieder auf den Sack gehen wird.
Thysamithan.