Fremde Reviewsysteme sucken zum grossen Teil und viele sind subjektiv, unnachvollziehbar, willkürlich und voller Widersprüche.
Das gilt wohl am allermeisten für die etablierten und alteingesessenen Gamingmagazine. Die einzige Ausnahme würde ich für Eurogamer.de gelten lassen, aber dazu komme ich später nochmal, denn auch dort gibt es ein Problem mit den Wertungen, allerdings geht dieses in eine ganz andere Richtung.
Lest mein gerante und staunt über allbekannte Offensichtlichkeiten und meine versnobte Hochnäsigkeit.
Ich habe mit Sicherheit das härteste Wertungssystem überhaupt. In meinen Reviews müssen Sterne hart verdient werden und können durch grobe Fehler wieder zunichte gemacht werden. Das sorgt dafür, dass Grafikblender und Quicktime-Event-Orgien mit schicker Story, sattem Sound und viel Blingbling trotzdem keine hohen Wertungen erreichen können.
Trotzdem ist es fair und objektiv.
Alles was ich reviewe wird mit einem X von 10 System endgültig bewertet, wobei es keinen Blödsinn wie 9.5 oder 8.3 von 10 gibt.
Weil dann bräuchte man auch 7.6498 oder 8.6666666666666….
Genausowenig halte ich etwas von einer X von 100 bzw. 100%, was ja faktisch nichts anderes als dieser 6.9 und 8.8 Blödsinn ist, denn wie soll man OBJEKTIV zwischen einem Spiel, das 89% und einem, das 91% hat, unterscheiden?
Zudem solche Wertungen dann noch entweder auf vier bis fünf relativ subjektive Kategorien aufbauen, meistens Grafik, Gameplay, Dauer, Multiplayer und in manchen Fällen auch den Preis. Hier eine kleine Auswahl bekannter Seiten:
Game Star: Präsentation, Spieldesign, Balance, Story\Atmosphäre, Umfang.
X von 100 aus nur fünf allgemeingehaltene Kategorien, die 1 bis 5 Sterne haben können. Macht 25 Sterne insgesamt. 1 Stern ist also 4 Prozent wert.
“Transformers: Devastation” hat 16 Sterne insgesamt, also 64 Prozent. Die Wertung liegt aber bei 71, also 7 Punkte darüber, zudem die Wertung 71 ohnehin nicht erreicht werden kann, da 71 nicht durch 4 teilbar ist.
Das Schwesterblättchen Gamepro, welche für Konsolen zuständig ist und das identische Wertungssystem benutzt, gibt der Playstation 4 Version von “AssAssIns Creed 9: Fixelwaxelbuxel” oder Syndicate oder so 19 Sterne und eine Wertung von 87 Prozent. 19 Sterne entsprechen aber nur 76 Prozent, also sogar 11 Punkte weniger, wobei sich auch hier 87 nicht durch 4 teilen lässt…
Also wird “Transformers: Devastation” mit 16 Sternen in Relation zu “AssAssIns Creed 100: Bla” mit 19 Sternen schlechter gewertet, weil die Review nicht von Platinum Games finanziell geschmiert worden ist? Wobei… Qualitativ hat Platinum Games so etwas auch nicht nötig, ganz im Gegensatz zu Ubisoft.
Diese drei Sterne entsprechen 12 Prozent unterschied, sprich 64 (TF:D) zu 76 (AC:S), im Gegensatz zur vorhandenen Wertung von 71 zu 87 mit einem Unterschied von 16 Prozent. Da stimmt nichts! Völlig unnachvollziehbar!
Wofür dann ÜBERHAUPT sich mit dem Sterneschwachsinn abgeben???
Game Star’s Wertungssystem ist subjektiver Müll!
Müll!!!
PC Games: Verzichtet direkt ganz auf irgendwelche Kategorien und vergibt direkt unnachvollziebar 85 Prozent für “AssAssIns Creed 26: Syndicatity Flag”.
Knallharte faktualität! Vor allem bei einer Fazitliste, bei der die Anzahl an negativen Dingen genauso lang ist, wie die Anzahl der positiven Dinge…
Viel mehr kann man da nicht mehr sagen.
Computerbild Spiele: Bescheinigt “ButtButtErs Creed -7: Syndisizer” die fantastische Note 1,98, welche sich nun wie auch immer zusammensetzt, denn exzessive Kommawertungen sind viel wichtiger als nachvollziehbare Kriterien, und bescheinigt dem Spiel in den Kontrapunkten eine “Miserable Steuerung”.
Ein Spiel mit miserabler Steuerung ist niemals eine 1.983526857! Diese miserable Steuerung würde sich auf so viele Teilbereiche auswirken, dass sich beim schönsten, epischsten Augenschmaus-Superstorygame höchstens ein durchschnittlich erzielen lassen würde.
Aber habe ich ernsthaft etwas erwartet von etwas, wo “Bild” draufsteht?
Nein, natürlich habe ich das nicht.
Und die meisten anderen: Sind auch nicht viel besser, wenn sie sich in Schätzwertungen üben, der Prozentscore die finanzielle Prozentualbeteiligung des Publishers darstellt oder sie einfach, weil es am populärsten ist und die wenigste Arbeit erfordert, einfach den Metacriticwert übernehmen.
Preise in Reviews sind dann auch noch so eine Sache, bei der ich regelmässig godzillamässig Ki-Strahlen abkotze. Es ist eine Inbezugnahme eines unfairen und völlig instabilen Faktors, auf den die Entwickler keinen Einfluss haben, mit Ausnahme von Kleinstudios und Indies, und selbst da hat der Preis bei der Wertung nichts zu suchen!
Egal ob 0 oder 200 Euro, das Produkt soll getestet werden und aufgrund der Güte des Produkts soll der Interessent selbst entscheiden, ob ihm das Gebotene den geforderten Preis wert ist. Den Rest reguliert dann eh der extrem schnellebige Markt.
Zitat Kai Schmidt, Gamestar-Redaktion, Auszug aus dem “Transformers: Devastation” Test: “Dennoch kann ich das Spiel zum Vollpreis nicht empfehlen. Transformers: Devastation wirkt eher wie ein etwas zu groß geratener Downloadtitel und rechtfertigt keine Ausgabe in Höhe von 40 Euro (offizielle Preisempfehlung). Transformers-Fans warten besser auf eine Preissenkung und schlagen dann gedanklich noch zehn Punkte auf unsere Wertung drauf.”
Das ist für eine Review absolut indiskutabel und hat nichts mit einem objektiven und seriösen Test zu tun. Was soll das bitte für eine Aussage sein?
Das Spiel wird um zehn Punkte besser, wenn es billiger wird?
Für fünf Euro wäre das Spiel dann eine 90, umsonst dann wohl eine 95 geworden? Das SPIEL soll reviewt werden und nicht eine so extreme Variable wie der Preis, der nach 6 Monaten ohnehin bei den meisten Spielen schon stark relativiert ist. Zudem mich massiv ärgert, dass der ziemlich teure Preis von “Tittitties Creed: Juvenility” von Game Star mit keiner Silbe erwähnt wird.
Warum eigentlich AssAssIns Ass: Assity und “Tranzfoomas: Kaputtmachation”?
“Muuuöäää, weil du ein schwula Fanboy von Transformers bist und dich darüber mokierst und aufregst, dass mein tolles Fanboy-Assassins Creed besser bewertet wurde als dein vollschwules Transformersspiel und deshalb versuchst du jetzt alle Reviewmagazine zu haten! Du bist ein Hater und ich schon 14!”
Hhhmm, Nö, eigentlich war ich nur auf der Suche nach einem Gameplayvideo von Transformers und bin völlig zufällig über die Gamestar Review gestolpert.
Und als der Satz im Fazit kam “Zehn Sterne drauf bei niedrigerem Preis”, habe ich erst genauer hingesehen und mit einer anderen aktuellen Review verglichen und mein erster Klick am Bildschirmrand führte mich zur Assassins Creed Review.
Eigentlich nichts persönliches.
Zudem ich bis auf Eurogamer eh keine Gamezines mehr lese, da ich mir meine Meinung mittlerweile genauso gut selber bilden kann wie meine Vorurteile.
Womit wir auch bei Eurogamer und auch fast am Ende wären.
Eurogamer hat sein Punktebasiertes X von 10 System abgeschafft und durch ein Vier-Ränke-System ersetzt.
Diese lauten “Herausragend”, “Empfehlenswert”, ” ” und “Finger weg!”. Und ja, ich habe den dritten Punkt leer gelassen, denn genau so nennt sich die dritte Bewertung. Einfach gar nichts.
Abseits davon, dass Eurogamer ein Wort wie “Durchschnittlich” oder “Passabel” zu kompliziert erschien, ist diese Art von Bewertung eigentlich keine mehr, denn die meisten Reviews pendelten sich in “Empfehlenswert” und ” ” ein und die restlichen beiden Wertungen bilden eher die Ausnahme.
Auf X von 10 übertragen würde das ungefähr bedeuten:
Herausragend = 10 – 9
Empfehlenswert = 8 – 7
” ” = 6 – 4
Finger weg! = 3 – 1
ZUR VERTEIDIGUNG: Im Grunde ist der Gedanke hinter dieser Wertungsgruppierung gar nicht so falsch und deckt sich gewissermassen mit meinem Wertungssystem:
Finger weg! = Ultimativer Müll, Beleidigend und Schlecht
” ” = Enttäuschend, Meh und Ok
Empfehlenswert = Gut und Super
Herausragend = Fantastisch und Ultimate
Aber mir fehlt hier die Differenzierung.
Ob “Empfehlenswert” oder “Herausragend”, beide sagen im Grunde “Jupp, kannste kaufen! Sind prima!”, die restlichen zwei Wertungen sagen nur noch “Schrott” und “Lalalalala”.
Für mich ist es schon ein erheblicher Unterschied ob ich es mit einem Spiel zu tun habe, dem ich die extrem schwierig zu bekommene “Ultimate” vergeben kann oder ob das Spiel ein mit Fehlern erreichbares “Gut” bekommt, denn genau diese Fehler sind es dann die mich interessieren, warum es nur ein gutes und nicht ein Superspiel oder gar fantastisch oder eben sogar das ultimative Spiel geworden ist.
Im Grunde bricht sich das Wertungssystem selbst auf die Dualität “Cool” und “Meh” herunter und biedert sich damit leider ungewollt der heutigen caesarischen Bewertungsmentalität vieler junger “Gamer” (Ich sag mal nicht verzogene und verwöhnt gelangweilte Youtube-Bratzen) an, die nur noch Daumen hoch und runter, “Cool” und “Scheisse”, “Awesome” und “Sucks” auf ihrer inneren indifferenzierten Bewertungsskala kennen.
Ganz ehrlich, sowas kann ich nach nem Gameplayvideo auch selbst und brauche kein Wertungssystem mehr dafür, welches eigentlich dafür da sein sollte, mir detailliert die Stärken und Schwächen des Spiels zu präsentieren.