Eigentlich ist Sommerpause, aber den Müll über eine Studie, die momentan die Runde im Internet macht, nach der angeblich Egoshooter, und NUR Egoshooter, Gehirnschäden im Hippocampus verursachen, kann und will und werde ich nicht ignorieren.
Hier ein Beispiel-Link zu diesem unaussprechbar die Gehirnsubstanz des Hypocampus zersetzenden Schwachsinns:
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/untersuchung-diese-videospiele-vernichten-die-gehirn-substanz-des-hippocampus-20170810384307
Jetzt könnte man sagen, dass es nur ein Heilpraxis-Internetblättchen ist, aber die Meldung allgemein ist überall.
News, Blogs und Youtube.
Kennt ihr das, wenn ihr was lest und eure Kotze unterdrücken müsst?
Was bei dieser “Studie” von diesen “Wissenschaftlern”, oder besser gesagt, dreckigen und subventionierten Lügnern, abgesondert wird, ist aus einem wissenschaftlich betrachteten Standpunkt heraus eine desakrierende Beleidigung jedes respektablen Wissenschaftlers seit Platon und Aristoteles!
UND BUUUAA BUUAAAA BRRRAAA RRHHAAA!!!!
So, abseits von überdrehter Dramatik, was stört mich so daran, ausser dass mal wieder Spiele als Medium medienwirksam und propagandistisch in den Dreck gezogen werden?
Fangen wir mit dem Umfang der Studie an, der mit Gruppen von 33, 43 und 21 Teilnehmern wohl alles andere als repräsentativ sein dürfte.
Ernstzunehmende Studien von Wissenschaftlern, die ihrer Berufung Respekt entgegenbringen, haben Teilnehmerzahlen, die problemlos in die Tausende gehen können, und selbst dann räumen die Wissenschaftler ein, dass die jeweiligen Ergebnisse eher tendenziell statt repräsentativ zu betrachten sind.
Als Zweites stört mich die Dauer.
90 Stunden Spiel ist erstens zu wenig und kann zweitens alles mögliche heissen.
90 Stunden in welchem Zeitraum?
Oder am Stück? Da würde mein Hyperioncampus auch wegschmelzen…
Zweimal in der Woche?
Jeden Tag ne Stunde?
Morgens ausgeruht oder Abends erschöpft?
Spiel unter ruhigen oder unruhigen Bedingungen?
Das ist alles so vage, und das auch mit Absicht, dass im Endeffekt der kausale Zusammenhang zwischen eingesetztem Mittel und beobachteten Effekt gar keine Abhängigkeit zueinander haben müssen.
Und ab mit der Empirie in den Mülleimer!
Als Drittes fällt mir sofort der Widerspruch zwischen “Hypercampussy schädigend” und “Graue Substanz aufbauend” auf, der als Unterschied angeblich zwischen den Genres des First-Person-Shooter und des 3D-Plattformers beobachtet worden sein will, bei dem 3D-Plattformer angeblich Hirnmasse im Hypnocrampus auf- statt abbauen soll.
Und das auch angeblich bei genau den Probanten, die vorher in der First-Person-Gruppe waren.
Also wenn sich in nur 90 Stunden Spiel der Hippycampino wohl nicht nur degenerieren, sondern auch noch regenerieren kann, und das NUR durch die wissenschaftliche Magieheilkraft von auf einem flachen Bilschirm dargestellten Bildern (!), dann geht mein primitiv ungebildeter Geist einfach mal davon aus, dass es sich hierbei um, TADAAAA, Kurzzeiteffekte handelt, und zwar basierend darauf, wie das Gehirn grundsätzlich über einem längeren Zeitraum, oder eben in regelmässigen, konditionierenden Intervallen, GENUTZT wurde.
Also etwas, was bei den “Wissenschaftlern” dieser “Studie” nicht stattgefunden hat…
Als nächstes finden die bei einer “Studie” raus, dass Sport und Training die Fasern in den Muskeln ‘vernichtet’…
Fun-Fact: (nicht…) Auch das Gehirn kann trainiert werden.
Mann zerreisst zwar keine Gehirnzellen (ausser bei Ride to Hell: Retribution und CrazyBus), aber Belastung führt zu erhöhter Bildung neuronaler Verknüpfungen.
Meehr Kluuuk!
Wenn man dann auch noch weiss, dass der Hypernomiconcampbellimus einen grossen Anteil an der Erinnerungsbildung, der räumlichen Orientierung und in Lernprozessen hat, und dass die verwendeten Spiele Call of Duty, Battlefield und Super Mario 64 waren…
Muss man dann dazu noch viel sagen?
Eigentlich nicht, aber ich mache es trotzdem.
Wieviel Orientierung braucht man in Schlauchlevel (AKA: Gradeaus) oder einer mickrigen Multiplayermap, in der 90 Prozent aller Kämpfe nur in der Horizontalen stattfinden.
Strenggenommen muss man sich nur Horizontal 360° um die eigene Achse drehen und auf plötzliche Gegner reagieren.
Ab und zu muss man auch noch laufen.
Wieviel Lernprozess oder Erinnerung braucht man, um auf das nächste hinter der Wand hervorspringende Klischee oder den nächsten Multiplayergegner zu reagieren?
Richtig!
Gar nicht. Keins. Nix. Es gibt kein Muster.
Man rennt planlos herum oder dem Schlauch\Objektivmarker hinterher und reagiert mit dem Trigger. Das ist alles.
Und der HappyHippocamping im Kopf langweilt sich natürlich. Auch bekannt als: Für diese spezifische Aufgabe nicht benötigte Gehirnregion.
Eine nicht beanpruchte Gehirnregion hat weniger Volumen als eine sehr beanspruchte.
Huuuuuu….
Welch revolutionäre Entdeckung, welch wegweisende Erkenntnis. #OldNews
Bei Mario 64 sieht die 3D Welt schon ganz anders aus. Schrecklich bunt und so…
Das Spiel ist extrem Vertikal und verlangt das einüben und abrufen von erlernten Sprungmustern im Level ab, zudem noch mehr Lernen hinzukommt in den Bereichen, in denen sich Levelelemente dynamisch bewegen und man zum Anhalten, Beobachten und Erlernen der Bewegungsmuster des Levels, der Hindernisse und Gegner gezwungen ist, um weiterzukommen.
Durch die Vertikalität und weitläufig offene Gestaltung der Level wird zwangsläufig der räumliche Orientierungssinn und das Sich Erinnern an bestimmte Plätze und Items in den Leveln gefordert, zudem die Nutzbarkeit bestimmter Items quer über mehrere Level hinweg gegeben ist und man sich so eine Menge merken muss, ob und wie jetzt eine neue Fähigkeit in einem anderen Level einen neuen Bereich zugänglich macht.
Da pumpt und pulsiert und schwillt der Hymophallamus regelrecht an!
Oppan Gangnam Style!!!
Und zuletzt noch der Schlüsselpunkt dieser Studie:
Wie die Probanten selbst ihren Hippocampus (ja, jetzt schreib ich es mal wieder richtig, weil mir langweilig ist und mir die dummen Wortspiele ausgehen) nutzen und Degeneration des Hypoblub.
Nehmen wir das Letzte zuerst und nehmen den Fakt, dass eine Degeneration (Starker oder dauerhafter Stress und traumatische Erlebnisse und Saufen können unter anderem dazu führen) des Hyperboreaconanus permanent ist.
Das allein zeigt schon die Wertlosigkeit dieser Studie, denn die Probanten konnten ja ganz offensichtlich durch Plattform-Spiele ebenso an hipstercampalen Volumen hinzugewinnen, wie sie vorher auch abnehmen konnten.
Richtig degeneriertes Volumen, im Gegensatz zu temporär reduziertem Volumen, kann nicht wieder hergestellt werden, ansonsten bräuchte man nur Dr. Mario konsultieren und sich von ihm einige Wochen Jump’n’Run verschreiben lassen und lässt sich von Nintendo magisch zum Erinnerungsweltmeister hochheilen.
Da kann selbst Wolverine neidisch werden, bei so viel Regeneration.
Geht aber nicht! #Realität
Das Gehirn verstärkt, was benutzt wird und setzt auf Sparflamme, was bei CoD überflüssig ist.
Das nennt man auch Energiesparen.
Machen alle Lebewesen.
Soll recht effizient sein.
Und genau das und nichts anderes wurde hier beobachtet.
Es heist nicht umsonst umgangssprachlich, dass es Spiele gibt, bei denen man beim Spielen einfach mal das Hirn ausschalten kann.
Passiert hier wohl Wortwörtlicher als gedacht.
Oder eben genau nicht gedacht…
Nun noch, wie die Probanten den Hipsispirellimus nutzen (oder eben nicht…).
In dem “Bericht” ist von Navigationsstrategien die Rede, welche auch Fakt sind, nämlich der Räumlich-Strategischen und der Reaktionär-Strategischen.
Im Grunde sagt das nichts anderes, als dass Menschen grundsätzlich Probleme auf zwei recht feste Arten angehen.
Die einen Menschen gehen Probleme und Situationen reaktionär an, also reagieren impulsiv auf die von aussen kommenden Einflüsse, praktisch ein Solving-by-Doing-Prinzip.
Ein Problem wird durch Handeln gelöst und löst das das Problem nicht, wird mehr gehandelt.
Die anderen Menschen gehen Probleme strategisch und methodisch an, Problemlösung ist hier Teil eines Konzepts, bei dem Improvisation und Zurückgreifen auf vergangene Erfahrungen und Erlerntes kombiniert werden, um schlussendlich mit einer effektiven Lösung zu punkten… wenn das Problem sich bis dahin nicht schon aufgelöst oder den Denker aufgefressen hat.
Die Reagierenden haben weniger Volumen im Hillaryclantus als die Planenden.
Im Alltag. Auch ohne pöse Komputaspiele!
Wer hätte das nur gedacht, dass unterschiedliche Präferenzen zur Problembewältigung unterschiedliche Gehirnstrukturen aufweisen.
Was für eine Überraschung.
Und jetzt kommt die grösste Überraschung:
Reaktive bevorzugen (aber nicht nur ausschliesslich) Actionspiele, Rennspiele und Shooter und Planende bevorzugen (ebenfalls nicht ausschliesslich) Strategiespiele, Rollenspiele und Puzzlespiele.
Shooter degenerieren nicht das Gehirn, sondern Menschen suchen sich ihre Genres danach aus, ob diese in ihre Stärken spielen.
Deshalb das unterschiedliche Hypovereinsbankmus-Bild von Shooterspielern und nicht-Shooterspielern.
Wenn ihr zum Beispiel echte Krüppel auf dem Fussballplatz seid, aber ein riesiges Talent hinter einem Lenkrad an euch entdeckt, dann krampft ihr doch auch nicht auf dem Platz herum, sondern bevorzugt das was euch liegt.
Und genau DAS wurde beobachtet und jetzt mal wieder herrlich instrumentalisiert, damit man dem Medium Spiele auch bloss nicht zuviel Normalität und Akzeptanz zukommen lässt.
Beide Problemlösungs-Typen bevorzugen übrigens Getränke vor Intravenöser Flüssigkeitszufuhr.
Das MUSS was mit diesen Computerspielen zu tun haben…
Ich finde, man sollte diesen “Wissenschaftlern” alle Titel, sofern sie überhaupt welche (legitim) haben, aberkennen und sie für immer aus allen Universitäten ausschliessen.
Und dann 90 Stunden CrazyBus und Ride to Hell: Retribution!
Im Namen der Wissenschaft.
(und der Games…. aber psssst…)
So! Und jetzt ist weiter Sommerpause. (eigentlich)